Belastungen des Prozesswassers beim Kunststoffrecycling
Beim Waschen der Kunststoffe lösen sich diverse Stoffe ins Prozesswasser, was zu teils erheblichen Verschmutzungen führt. Die Zusammensetzung des Abwassers hängt stark vom Inputmaterial ab (Post-Consumer-Verpackungen vs. saubere Produktionsreste, etc.). Typischerweise beinhaltet das Waschwasser gebrauchter Kunststoffverpackungen unter anderem organische Rückstände wie Fette, Öle und Eiweiße, Lebensmittelanhaftungen sowie Zucker, Säuren oder andere Inhaltsstoffe von Verpackungsresten. Diese erhöhen den biologischen und chemischen Sauerstoffbedarf (BSB5/CSB) oft erheblich – BSB5-Werte bis 12.000 mg/l und CSB bis 20.000 mg/l sind dabei keine Seltenheit. Weiter befinden sich Kunststoffabriebe im Wasser, also kleinste Plastikpartikel, die sich beim Zerkleinern und Waschen von den Flakes lösen – Mikroplastik.
Auch Waschchemikalien und Tenside tragen zur Belastung bei. Reinigungsmittel (Laugen, Seifen, Entfetter) werden dem Waschwasser zugesetzt, um Fett und Schmutz zu lösen. Diese Chemikalien verbleiben im Wasser und müssen später neutralisiert bzw. entfernt werden. Ebenfalls ins Abwasser gelangen die beim Waschen abgelösten Druckfarben von Folien und Flaschenetiketten. Druckfarben enthalten Pigmente und Bindemittel, die im Wasser feine Farbpartikel und gelöste organische Stoffe verursachen.