Projektdetails
Größe | 30 m³/Tag |
Standort | Antarktis |
Abgeschlossen | 2024 |
Projektumsetzung
Besonderheiten | Individuelles Engineering für klimatische Extrembedingungen |
Schnelle Produktion | |
Verfahren | ClearFox® Doppelpumpstation |
ClearFox® Puffertank | |
ClearFox® FBR C und N | |
ClearFox® Lamellenschrägklärer | |
ClearFox® UV Desinfektion | |
ClearFox® Ersatzteile und individuelles Engineering |
Projektergebnisse
Zulauf | Ablauf | |
CSB | 800 mg/l | 75 mg/l |
BSB | 400 mg/l | 15 mg/l |
Schwebstoffe | 467 mg/l | 30 mg/l |
Projektbeschreibung
Situation
Die Antarktis spielt eine entscheidende Rolle in der globalen Klimaforschung. Zahlreiche Forschungsstationen verschiedener Länder sind dort das ganze Jahr über besetzt, wobei die Abwasserbehandlung unter extremen klimatischen Bedingungen eine besondere Herausforderung darstellt. Die britische Forschungsstation wandte sich deshalb an die PPU Umwelttechnik GmbH mit der Anfrage nach einer mobilen Kläranlage, die für den ganzjährigen Betrieb in der Antarktis geeignet ist.
Problem
Die Ingenieure standen vor mehreren Herausforderungen.
Extreme Temperaturen von bis zu -35 °C erforderten speziell angepasste Materialien und technische Komponenten, da herkömmliche Kläranlagen für solche Bedingungen nicht ausgelegt sind. Auch die Logistik stellte eine große Hürde dar. Da Lieferungen nur begrenzt möglich sind, musste die Kläranlage mit dem einzigen Containerschiff transportiert werden, das im Oktober 2024 von England in die Antarktis aufbrach. Die Seereise dauerte etwa vier bis fünf Wochen, sodass eine pünktliche Anlieferung essenziell war, um die langen Tageslichtphasen des antarktischen Sommers für den Aufbau und die Inbetriebnahme optimal zu nutzen.
Zudem musste die Montage durch ungeschultes Personal erfolgen, weshalb die Kläranlage einfach zu handhaben sein musste. Um dies zu gewährleisten, erhielt das Forscherteam eine umfassende Schulung im Bayreuther Hauptwerk der PPU Umwelttechnik GmbH.
Lösung
Da sich das Unternehmen auf mobile Containerkläranlagen spezialisiert hat, entschied sich die britische Forschungsstation für eine individuell optimierte Lösung. Die Ingenieure entwickelten eine spezielle Anpassung, um den extremen Bedingungen gerecht zu werden. Dazu gehörten eine verstärkte Isolierung aller wasserführenden Komponenten, intelligente Rohrbegleitheizungen sowie Sensoren, die kontinuierlich die Abwassertemperatur überwachen und bei Bedarf automatisch Heizungen aktivieren. Zusätzlich wurden zahlreiche Ersatzteile mitgeliefert, um eigenständige Reparaturen und Wartungen vor Ort zu ermöglichen. Die Forscher absolvierten eine mehrtägige Schulung in Bayreuth, um den detaillierten Aufbau der Anlage sowie die Steuerungstechnik kennenzulernen.
Die Abwasserreinigung erfolgt über das bewährte ClearFox® FBR-Verfahren. Die gesamte Kläranlage wurde in zwei 20-Fuß-ISO-Seecontainern verbaut. Der erste Container enthält einen belüfteten Puffertank und einen Festbettreaktor zur Reinigung auf Ablaufklasse C. Im zweiten Container befinden sich ein weiterer Festbettreaktor für die weitergehende Reinigung auf Ablaufklasse N, ein Lamellenschrägklärer, ein Schlammsammeltank, eine UV-Desinfektion sowie die zentrale Steuerungseinheit.
Dank exzellenter Planung und enger Abstimmung mit dem Auftraggeber konnte die PPU Umwelttechnik GmbH alle Anforderungen erfüllen und die strikte Deadline einhalten. Die Kläranlage wurde pünktlich in die Antarktis geliefert und erfolgreich installiert. Diese innovative Lösung stellt sicher, dass die britische Forschungsstation auch unter extremen Bedingungen eine nachhaltige und effiziente Abwasserbehandlung gewährleisten kann.