Projektdetails
Größe | 3.000 m³/Tag |
Standort | Malta |
Abgeschlossen | 2025 |
Projektumsetzung
Besonderheiten | Erweiterung der bestehenden Kläranlage |
Platzsparendes Design | |
Unterstützung bei zu starkem Zufluss | |
Verfahren | ClearFox® FBR |
ClearFox® Lamellenschrägklärer |
Projektergebnisse
Zulauf | Ablauf | |
CSB | 950 mg/l | <175 mg/l |
BSB | 420 mg/l | <30 mg/l |
Nges | 73 mg/l | <15 mg/l |
Pges | 10 mg/l | <2 mg/l |
Projektbeschreibung
Situation
Malta ist eine kleine Insel im Mittelmeer mit rund 500.000 Einwohnern. Die Küste, die das Land umgibt, ist von klarem, sauberem und belebtem Wasser geprägt. Um dieses zu schützen und zu erhalten, betreibt die Insel drei kommunale Kläranlagen.
Eine davon erhielt deutlich mehr Abwasser, als sie zu behandeln in der Lage war – rund 3.000 m³/Tag. Daher fragte die Umweltbehörde nach einer Lösung, um die bestehende Anlage zu erweitern. Die ursprüngliche Anlage ist eine herkömmliche Belebungsanlage, wie sie verbreitet in der kommunalen Abwasserbehandlung Anwendung findet.
Im nahen Umkreis der Anlage ist kaum Industrie ansässig. Daher beschränkt sich der Zustrom hauptsächlich auf häusliches und landwirtschaftliches Abwasser. Die Umweltbehörde gab den CSB daher mit rund 950 mg/l und den BSB5 mit rund 420 mg/l an. Zudem einen TSS-Wert von 570 mg/l, einen Stickstoffgehalt von 73 mg/l sowie einen Phosphorgehalt von 10 mg/l.
Problem
Der Betreiber stellte die Anforderung, die angegebenen Verschmutzungsparameter um 70 bis 90 Prozent zu reduzieren.
Die Herausforderung dabei war der geringe Platz, der für die Erweiterung zur Verfügung stand. Die Anlage selbst liegt direkt am Meer. Das umliegende Gelände ist felsig und leicht hügelig. Daher kam der Neubau eines weiteren Belebungsbeckens nicht in Frage.
Zudem ist die Anlage schwer zugänglich. Zur Anlage selbst führen nur enge, gewundene Straßen, die schweres Gerät oder bauliche Maßnahmen nahezu unmöglich machen. Die Koordination und die Beschaffung entsprechender Anlagentechnik sind auf der Insel mit zusätzlichem Aufwand verbunden.
Lösung
Die Lösung für dieses Projekt war eine modulare Containerkläranlage der PPU Umwelttechnik GmbH. Die Kernbestandteile sind das ClearFox® Festbettverfahren sowie ClearFox® Lamellenschrägklärer, welche in insgesamt 16 Containern verbaut sind. Ein 40ft Container nimmt das Abwasser auf und verteilt es gleichmäßig auf das Festbettverfahren. Dieses ist in insgesamt zwölf 40ft Containern verbaut. Zwei 20ft Container und ein halber 40ft Container beinhalten die Lamellenschrägklärer. In der verbleibenden Hälfte findet die Steuerungstechnik Platz.
Die PPU Umwelttechnik GmbH nutzt rotationsgeformte Behälter, um alle Behandlungsverfahren darin zu verbauen. Dank des speziellen Herstellungsverfahrens haben sie weder Schweißnaht noch Sollbruchstelle. Sie füllen einen 20ft und einen 40ft Container vollständig aus, sodass sie den vorhandenen Platz optimal nutzen.
Der erste 40ft Container beinhaltet vier Behälter, welche das Abwasser zunächst aufnehmen. Aus diesem Container verteilt ein Pumpensystem das Abwasser gleichmäßig auf die zwölf Festbettcontainer. Das ClearFox® Festbettverfahren ist eines der robustesten und zuverlässigsten Systeme zur biologischen Abwasserbehandlung auf dem Markt. Die gesamten Behälter sind mit netzförmigen Würfeln gefüllt – dem sogenannten Festbettmaterial. Auf ihnen siedeln sich die Mikroorganismen aus dem Abwasser an und formen einen biologischen Rasen. Unter Zugabe von Sauerstoff bauen sie die Verschmutzungen im Abwasser ab. Während sich im vorderen Teil eines jeden Containers Festbettmaterial mit einer geringeren Aufwuchsfläche befindet, nimmt diese im hinteren Teil immer mehr zu. Somit reinigt die Anlage das Abwasser kontinuierlich.
Bei diesem Verfahren entsteht Sekundärschlamm. Dieser besteht hauptsächlich aus Mikroorganismen, die sich von dem Festbettmaterial lösen. Dies ist ein weiterer, positiver Effekt der Belüftung: Sie trägt verbrauchten, abgestorbenen biologischen Rasen vom Festbettmaterial ab und verhindert somit auch ein Verstopfen der Anlage.
Dieser Schlamm sinkt zunächst auf den Boden der Anlage. Von dort aus pumpt sie ihn, zusammen mit dem behandelten Abwasser, in die Lamellenschrägklärer. Dieses physikalische Sedimentationsverfahren trennt den Schlamm vom Klarwasser. Während der Schlamm zu Boden sinkt, sammelt sich das Klarwasser im oberen Teil. Dort fließt es per Überlauf aus der Anlage.
Das Team der PPU Umwelttechnik GmbH übernahm das vollständige Engineering der Anlage, basierend auf Gegebenheiten vor Ort. Alle Container bauten die Mitarbeiter im Bayreuther Hauptwerk vollständig aus. Somit beschränkte sich die Installationszeit vor Ort auf wenige Wochen. Die Anlage ist seit Januar 2025 in Betrieb und liefert seitdem eine herausragende Behandlungsleistung.