Projektdetails
Größe | 45 m³/Tag |
Standort | Deutschland |
Abgeschlossen | 2019 |
Projektumsetzung
Besonderheiten | Einbau des Behandlungsverfahrens in bauseitig gegossene Betontanks |
Abwasserbehandlung für die direkte Einleitung in den Rhein | |
Verfahren | Fettabscheider |
Vorklärung | |
ClearFox® FBR | |
ClearFox® Lamellenschrägklärer |
Projektergebnisse
Zulauf | Ablauf | |
CSB | 750 mg/l | <90 mg/l |
BSB | 400 mg/l | <20 mg/l |
Projektbeschreibung
Situation
In einer Begegnungsstätte mit zahlreichen Angeboten erstrecken sich auf über 5.000 m² Restaurants, Tagungs- und Veranstaltungsstätten, Ausstellungen sowie Büroräume. Das Mehrzweckhaus steht direkt am Rhein.
Der Bau des Gebäudes endete im Jahr 2019. Gegen Ende der Bauphase fragte das Planungsbüro die PPU Umwelttechnik GmbH nach einer Kläranlage an, um das entstehende Abwasser zu behandeln. Ziel war es, das behandelte Abwasser direkt in den Rhein einzuleiten. Dafür sollte der anfallende CSB von 750 mg/l auf unter 90 mg/l und der BSB5 von 400 mg/l auf unter 20 mg/l abgebaut werden.
Problem
Der Anschluss des Gebäudekomplexes an die nächstgelegene kommunale Kläranlage gestaltete sich aufgrund der Lage und den örtlichen Gegebenheiten als schwierig. Da das Gebäude auf einer Insel steht und es daher kein Gefälle für den Zulauf in die kommunale Kläranlage gibt, entschieden sich die Bauherren für eine dezentrale Abwasserbehandlung vor Ort.
Die PPU Umwelttechnik GmbH ist für ihre Containerkläranlagen bekannt. Da dieser Analgentyp allerdings nicht in das optische Erscheinungsbild des Gebäudes passte, fragten die Bauherren nach einer alternativen Lösung. Das Team der PPU hatte bereits seit Jahren gute Erfahrungen mit der Abwasserbehandlung in unterirdischen Betontanks gemacht und avancierte daher diese Lösung.
Eine weitere Herausforderung waren schwankende Abwasserlasten. Das Haus bietet einen großen Küchenbetrieb sowie verschiedene Veranstaltungen an den Wochenenden. Daher entstehen immer wieder Zuflussspitzen, die keinen Einfluss auf die Qualität des behandelten Abwassers haben dürfen.
Lösung
Die beste Lösung für dieses Projekt war eine unterirdisch verbaute Kläranlage mit FBR-Technologie. Die Ingenieure der PPU gaben den Bauherren genaue Pläne an die Hand, wie die einzelnen Kammern aufgebaut sein sollen. So konnten sie vor Ort den Mehrkammer-Betontank gießen. Insgesamt besteht die Anlage aus 5 Kammern, in welchem sich das Behandlungsequipment befindet.
Zu Beginn läuft das Abwasser über einen Fettabscheider, um die Öle und Fette aus den Küchenabwässern abzutrennen. Danach läuft das Abwasser in einer Pufferkammer zusammen, um die Zuflussspitzen auszugleichen. Die zweite Kammer dient als Vorklärung und späterer Schlammspeicher. Dort ruht das Abwasser zunächst, damit sich Feststoffe auf dem Boden absetzen können.
Nach der Vorklärung fließt das Abwasser in die erste Kaskade des Festbettreaktors. Dort findet die eigentliche biologische Abwasserbehandlung statt. Das Festbettmaterial wird bis zur vorletzten Kammer immer feinmaschiger, wodurch sich die Abbauleistung steigert.
Das Festbettverfahren ist eines der robustesten und effizientesten Verfahren der biologischen Abwasserbehandlung auf dem Markt. Auf dem Aufwuchsmaterial siedeln sich Mikroorganismen an, welche die Verschmutzungen im Abwasser abbauen. Unter Zugabe von Luft veratmen sie sowohl CSB als auch BSB5. Verbrauchte Mikroorganismen lösen sich vom Trägermaterial und sinken als Sekundärschlamm zu Boden.
Diesen pumpt die Anlage – zusammen mit dem Klarwasser – in die Kammer mit dem Lamellenschrägklärer. Dieser trennt, über ein physikalisches Sedimentationsverfahren, das Klarwasser vom Schlamm ab. Das Klarwasser kann über ein Überlaufwehr direkt in den Rhein laufen, während der Schlamm zurück in die zweite Kammer fließt.