Abwasser aus der Fischverarbeitung ist mit zahlreichen Verunreinigungen verschmutzt: In der Regel hat es eine sehr hohe Konzentration an organischen Verbindungen. Dazu gehören Fischabfälle, Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor, Blut, aber auch Öle und Fette. In deutlich geringeren Mengen enthält Abwasser aus der Fischverarbeitung Mikroorganismen, Schwermetalle und Reinigungschemikalien. Daraus ergibt sich ein hoher CSB– und BSB5-Anteil sowie ein erhöhte Konzentration TSS.
Abwasser aus der Fischverarbeitung
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Merkmale von Abwasser aus der Fischverarbeitung
Überblick über die Fischindustrie
Zur fischverarbeitenden Industrie gehören Unternehmen, die Fisch aus Meeren, Seen oder Aquakulturen ernten, diesen im Anschluss verarbeiten, verpacken und vertreiben. Im Fokus stehen dabei frischer Fisch, tiefgekühlter Fisch, Fischkonserven, Räucherfisch und Fischmehl. Diese Seite gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Produkte aus der Fischindustrie und zeigt auf, welche Eigenschaften das dabei entstehende Abwasser hat. Ziel ist es, dass Sie Ihr Abwasser besser verstehen und daraufhin die passende Behandlungstechnologie auswählen können.
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Die Nachfrage nach Fischprodukten steigt jährlich um rund ein Prozent. Die Menge an natürlich gefangenem Fisch bleibt dabei konstant. Aquakulturen hingegen erleben eine sprunghafte Expansion. Während ein Teil des Abwassers bei der Fischzucht entsteht, fällt ein Großteil hauptsächlich bei dessen Verarbeitung an. Durch die stetig steigende Nachfrage wächst auch die anfallende Abwassermenge und damit die Notwendigkeit zur Abwasserbehandlung.
Abwasseraufkommen in der Fischindustrie
Im Durchschnitt entstehen bei der Verarbeitung eines Fisches rund vier Liter Abwasser, wobei große Fischfabriken täglich rund 1500 Tonnen Fisch verarbeiten. Da eine einwandfreie Hygiene gewährleistet werden muss, ist Wasser in fast jedem Prozessschritt der fischverarbeitenden Industrie notwendig. So zum Beispiel bei der Entwässerung des Fisches, dem Waschen und Reinigen der Verarbeitungsmaschinen, der Kühlung, der Lagerung und dem Transport. Der Wasserverbrauch richtet sich dabei nach der Größe des Fischs, des fischverarbeitenden Unternehmens sowie nach der Verarbeitungsmethode.
Das meiste Abwasser entsteht bei der Reinigung von Werkzeugen, Arbeitsoberflächen und Maschinen. Hierbei spielt das CIP-Verfahren (Clean in Place) eine wichtige Rolle. Es handelt sich dabei um ein automatisiertes Reinigungsverfahren, bei dem Reinigungswasser mit Chemikalien in Tanks vorgehalten wird. In festgelegten Intervallen wird das Wasser unter genau definiertem Druck und für eine bestimmte Dauer auf die Maschinen aufgebracht, um diese zu säubern.
Abwasserkategorien der Fischindustrie
Die Abwässer aus der Fischindustrie lassen sich in drei wesentliche Kategorien unterteilen: Schlacht- und Zerlegeprozesse, Reinigung und Desinfektion sowie Verpackung und Transport.
Schlachtung und Zerlegung
Bei der Anlieferung wird der Fisch samt Wasser vom Fangschiff in die Verarbeitung gepumpt. Dort angekommen, wird der Fisch nach Größe sortiert. Dabei fällt Schleppwasser an, welches das Unternehmen sammelt. Im Anschluss trennt eine Maschine automatisch Kopf und Schwanzflosse vom Fisch und entfernt Innereien, Gräten und – falls gewünscht – Schuppen und Haut. Die dabei entstehenden Abfälle werden separat gesammelt und entsorgt oder zu Fischmehl verarbeitet. Bei der Zerlegung mischt sich hauptsächlich Blut in das Abwasser. Es kann jedoch sein, dass für bestimmte Fische andere Verfahren zum Einsatz kommen. So werden in der modernen Lachsverarbeitung die Fische über ein Wasserbad ausgeblutet.
Reinigung und Desinfektion
Die Reinigung der Anlagen und Oberflächen findet durch CIP-Verfahren, aber auch durch Hochdruckreinigung statt. Ein Beispiel ist dabei das Abtrennen von Kopf und Schwanzflosse. Dies geschieht durch Rundmesser, welche permanent mit Reinigungswasser besprüht werden, um die Rückstände des Abtrennens zu entfernen. Die Hochdruckreinigung konzentriert sich auf die Desinfektion von Oberflächen wie Fußböden oder Arbeitsflächen.
Verpackung und Transport
Fischprodukte gibt es in zahlreichen Varianten. Für Fischkonserven oder Fischsalate ist es wichtig, dass der Fisch besonders lang haltbar ist. Daher die jeweiligen Bestanteile – in der Regel Filets – mehrere Tage in Salzlaken eingelegt, welche zum Teil mit Essig versetzt sind. Große fischverarbeitenden Unternehmen verbrauchen mehrere Tonnen Salz und bis zu 3000 Liter Essig täglich.
Arten von Fischprodukten
Die Vielfalt an Fischprodukten reicht von rohem Frischfisch über tiefgekühlten Fisch und Konserven bis hin zu Feinkostfisch wie Fischsalaten. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Fischprodukten und deren Eigenschaften. Wir beleuchten auch die Zusammensetzung des dabei entstehenden Abwassers.
Frisch- und Frostfisch
Frischfisch besitzt den höchsten Nährstoffgehalt unter allen Fischprodukten, da er so schnell wie möglich nach der Ernte verarbeitet wird. Dies führt dazu, dass er oft mehr Feuchtigkeit und weniger Salz enthält als Tiefkühlfisch. Dadurch ist der Geschmack auch etwas intensiver. Tiefkühlfisch wird hingegen nach der Verarbeitung schnell eingefroren, um Nährstoffe und Geschmack möglichst gut zu erhalten.
Die Verarbeitung von Frischfisch und Frostfisch beschränkt sich auf das Köpfen, Entbluten, der Entnahme der Innereien, das Entgräten und Filetieren. Daher beinhaltet das Abwasser einen erhöhten CSB und BSB5 sowie Schwebstoffe und Reinigungschemikalien.
Fischkonserven
Fischkonserven zeichnen sich durch eine deutlich längere Haltbarkeit aus als Frischfisch oder Frostfisch, da sie in der Konserve vor dem Verderben geschützt sind. Im Vorfeld findet ein Konservierungsprozess statt, indem der Fisch pasteurisiert wird und anschließend in Salzlaken, Essig, Öle oder Saucen eingelegt wird. Konserven sind eine sehr gute Alternative, Fisch in die Ernährung zu integrieren, da sie nicht sofort zubereitet werden müssen und einfach gelagert werden können.
Da für die Konservierung des Fisches Salze, Essig und zum Teil Zucker notwendig sind, sind diese auch ein Bestandteil des Abwassers. Dadurch erhöht sich der CSB sowie der BSB5, was allerdings auch zu einer sehr guten biologischen Abbaubarkeit der Schmutzfracht führt.
Feinkostfisch
Bei Feinkostfisch handelt es sich entweder um geräucherten Fisch, Fischterrinen oder Fischsalaten. Diese sind oft hochwertiger, da sie zum Teil von Hand verarbeitet werden. Zudem können Gewürze oder Kräuter zum Einsatz kommen, um den Fisch zu aromatisieren.
Während Räucherfisch besonders lange haltbar ist, werden in Fischsalaten meist roher, frischer Fisch verwendet. Dieser ist nur selten konserviert, hat dadurch eine kürzere Haltbarkeit, enthält aber meist mehr Nährstoffe.
Durch die Reinigung der Räucherkammern und der Zugabe von Salatsaucen hat das Abwasser einen hohen Gehalt an CSB und BSB5.
Wie Sie sehen, unterscheiden sich die Abwässer aus den verschiedenen Produktionsbereichen stark voneinander. In Unternehmen, die Fisch verarbeiten, werden jedoch in der Regel alle Erzeugnisse in einem Werk hergestellt. Das liegt daran, dass Fisch schnell verarbeitet werden muss. Daher fließen die produzierten Abwässer meist als gemischtes Abwasser zusammen.
Fragen Sie uns, welche Verfahrenstechnik für Ihr fischverarbeitendes Unternehmen am besten geeignet ist
Zusammenfassung
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Die Abwasserbehandlung ist in fischverarbeitenden Unternehmen besonders wichtig. Je nachdem, ob Sie das Abwasser wiederverwenden, direkt in die Umwelt oder in das öffentliche Kanalnetz einleiten möchten, ist das passende Behandlungsverfahren besonders wichtig. Daher ist es entscheidend, dass Sie die genaue Zusammensetzung Ihres Abwassers kennen, um das perfekte Behandlungsverfahren auszuwählen.
Der nächste Schritt ist die Planung Ihrer individuellen Abwasserbehandlungsanlage. Lesen Sie weiter, um die Verfahrenstechniken kennenzulernen, die sich am besten für die Behandlung von Abwasser aus fischverarbeitenden Unternehmen eignen.
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