Aufrüstung eines Klärteichs in Deutschland

ClearFox® FBR und Lamellenschrägklärer in einer Containerkläranlage

Kommunale Abwasserbehandlung

Projekt Details

Größe
1000 EW
Standort
Deutschland
Abgeschlossen
2025

Projektlieferung

Eigenschaften
Aufrüstung eines Klärteichs
Die gesamte Technologie in 2 Containern
Aufrüstung zwischen dem Aufstauteich und zweitem Klärteich

Projekt Ergebnisse

Vor
Nach
CSB
1200 mg/l
23 mg/l
BSB5
700 mg/l
5 mg/l
N
60 mg/l
13 mg/l
P
8 mg/l
0,8 mg/l

Diskussion

Situation

Eine kleine Gemeinde in Hessen mit rund 1.000 Einwohnern stand 2024 vor einer typischen Herausforderung vieler Teichkläranlagen: Nach der teilweisen Sanierung des Kanalnetzes veränderten sich die Zulaufbedingungen so stark, dass die behördlichen Einleitwerte nicht mehr sicher eingehalten werden konnten. Provisorische Maßnahmen – etwa aufschwimmende Belüfter – blieben hinter den Erwartungen zurück: zu wenig Wirkung, zu geringe Energieeffizienz und keine robuste Absenkung von Stickstoff- und Phosphatfrachten.

Die Kommune suchte deshalb nach einer Lösung, die schnell integrierbar, platzsparend und prozesssicher ist – ohne die bestehende Teichkläranlage komplett umzubauen. Genau hier spielen Containerkläranlagen ihre Stärken aus: Sie werden vormontiert geliefert, sind modular skalierbar und benötigen nur eine kleine Stellfläche. Der Ansatz ist in der Praxis bewährt, weil er kurze Installationszeiten, planbare Kosten und eine definierte Leistungskette bietet – von der biologischen Stufe über Nachklärung bis zur Phosphatfällung.

Problem

Teichkläranlagen reagieren empfindlich auf Belastungsschwankungen und hydraulische Spitzen. Werden Vorflut- oder Einleitgrenzwerte verschärft, stoßen sie ohne gezielte Nachrüstung rasch an Grenzen – insbesondere bei Nitrifikation (Ammoniumabbau) und P-Reduktion. Gleichzeitig ist der Platz vor Ort häufig knapp, und ein kompletter Neubau ist für kleine Gemeinden wirtschaftlich kaum darstellbar.

Besonders kritisch ist der Phosphor: Steigende Gewässerschutzziele und regionale Vorgaben erfordern eine verlässliche Senkung. In Deutschland ist die chemische Phosphatfällung mit Eisen- oder Aluminiumsalzen ein etablierter Standard, weil sie robust wirkt und unabhängig von Temperaturschwankungen arbeitet. Studien belegen den breiten Einsatz entsprechender Fällmittel in kommunalen Kläranlagen – ein Hinweis auf die Reife und Praktikabilität des Verfahrens.

Für die Fest-Flüssig-Trennung gilt Ähnliches: Klassische Nachklärbecken brauchen Fläche und günstige Strömungsverhältnisse. Lamellenschrägklärer schaffen mit geneigten Platten eine große effektive Absetzfläche auf kleinem Raum und erhöhen so die Leistungsdichte – ideal für kompakte Nachrüstungen oder beengte Standorte.

Lösung

Die Gemeinde entschied sich für eine ClearFox® Containerkläranlage von PPU Umwelttechnik GmbH – als kompakte, effiziente Nachrüstung zwischen Aufstauteich und zweitem Klärteich. Das Abwasser wird aus einem Pumpenschacht entnommen und durchläuft zwei 20-Fuß-Container mit klar strukturierter Prozesstechnik:

Biologische Stufe – Festbettverfahren in drei Kaskaden

In der biologischen Reinigung setzte die PPU Umwelttechnik GmbH auf einen Festbettreaktor. Die Reaktorlinie ist in drei hintereinander geschaltete Zonen aufgeteilt; das Trägermaterial steigt stufenweise in der spezifischen Oberfläche von 100 über 150 bis 200 m²/m³. Auf diesen Oberflächen siedeln sich Mikroorganismen als Biofilm an und sorgen für den Abbau organischer Stoffe sowie eine verlässliche Nitrifikation. Der Vorteil des Festbetts: Der Biofilm stabilisiert den Prozess gegenüber Last- und Temperaturwechseln, arbeitet energieeffizient und lässt sich über Belüftungszeiten und hydraulische Last präzise anpassen. Abgelöste Biomasse (Sekundärschlamm) wird in der nächsten Stufe sicher entfernt.

Nachklärung – Lamellenschrägklärer mit Schlammrückführung

Die Fest-Flüssig-Trennung übernimmt ein Lamellenschrägklärer. Durch die geneigten Platten erhöht sich die Absetzfläche in kompakter Bauform – das führt zu kurzen Aufenthaltszeiten, klaren Ablaufwerten und geringer Stellfläche. Der abgesetzte Überschussschlamm wird in den Vorklärteich zurückgeführt. Gerade in Retrofit-Situationen ist die Lamellentechnik ein Effizienzhebel, weil sie die Leistungsfähigkeit klassischer Becken auf engem Raum übertrifft.

Phosphatfällung – integrierte Dosierung

Zur Phosphorentfernung dosieren wir Fällmittel aus einem integrierten IBC-Tank direkt in die Klarungsstufe. Die Kombination aus biologischer Stufe und chemischer Fällung erzielt zuverlässig niedrige P-Werte im Ablauf, auch bei schwankenden Zuläufen. In Deutschland ist dieser Ansatz Stand der Technik und trägt wesentlich zum Gewässerschutz bei.

Automatisierung & Energie

Die Steuerungs- und Belüftungstechnik ist vollständig im Container verbaut. Das reduziert die Schnittstellen vor Ort, vereinfacht die Inbetriebnahme und ermöglicht fein skalierbare Betriebsstrategien. Dank vormontierter Module ist die Montagezeit kurz, die Qualität hoch und die Dokumentation standardisiert.

Einbindung ins bestehende System

Hydraulisch ist die Anlage als Bypass-/Booster-Stufe zwischen Aufstauteich und zweitem Klärteich integriert. Das gereinigte Wasser fließt anschließend in den zweiten Teich zurück. Der Prozess stabilisiert den Gesamtverbund und senkt die Frachten nachhaltig.

Leistung aus einer Hand

PPU übernahm Planung, Fertigung, Installation und Inbetriebnahme – schlüsselfertig, fristgerecht und budgetkonform.
Ob Ertüchtigung einer Teichkläranlage, temporäre Überbrückung oder dauerhafte Kapazitätserweiterung, die PPU Umwelttechnik GmbH liefert schlüsselfertige Containerkläranlagen mit klarer Leistungsgarantie. Sprechen Sie uns an. Wir analysieren Ihre Ist-Situation, definieren Zielwerte und konzipieren die passende Modulkonfiguration für Ihren Standort.

FAQ

In den meisten Fällen: Ja.
Containerkläranlagen sind modular aufgebaut und können an unterschiedliche Einwohnerwerte, Zulaufmengen, Schmutzfracht und bauliche Gegebenheiten angepasst werden. Egal ob Teichkläranlage, Belebtschlammverfahren oder Mischsystem – wir konfigurieren die Module so, dass sie in Ihr bestehendes Anlagensystem passen.

Sie benötigen lediglich:
- eine stabile Fläche als Stellplatz,
- Strom- und Wasseranschlüsse,
- Anbindung an das vorhandene Abwassersystem.
Alles Weitere, wie Belüftung, Steuerung, Elektrik und Prozessautomatisierung, ist bereits im Container integriert.

Im Festbettreaktor siedeln sich Mikroorganismen auf speziellen Trägermaterialien an. Dieser Biofilm baut Schadstoffe, Ammonium und organische Fracht ab. Das Verfahren ist besonders robust, temperaturstabil und reagiert flexibel auf Lastschwankungen – ideal für kommunale und industrielle Anwendungen.

Ja, genau dafür sind diese Systeme entwickelt worden. Die Module können als:
- Zusatzstufe,
- Bypass-Lösung,
- Nitrifikations-/Denitrifikationsstufe,
- P-Fällungsstufe oder
- temporäre Ersatzanlage
eingebunden werden – abhängig von Ihrem Bedarf.

Sehr wahrscheinlich ja.
Da die Module nachrüstbar und erweiterbar sind, können zusätzliche Container z. B. für weitergehende Nitrifikation, P-Elimination oder Filtration ergänzt werden. Das System bietet langfristige Planungssicherheit – auch bei neuen Grenzwerten oder veränderten Zuläufen.

Project Gallery

Ausgewählte Module

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